Der Deutsche Verband der Ergotherapeuten definiert Ergotherapie wie folgt:

Sie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt, oder von Einschränkung, bedroht sind. Ziel ist, den betroffenen Menschen bei der Durchführung bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung (Essen, Anziehen, Körperpflege), Produktivität (in Krippe, Kindergarten, Schule, Ausbildungsstelle) und Freizeit (Hobbies, Sport) in seiner persönlichen Umwelt zu stärken. Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen. (Definition Ergotherapie des DVE, August 2007)   

Ergotherapie in der Kinderheilkunde

Das Wort Ergotherapie ist aus dem griechischen abgeleitet. „Ergo“ bedeutet das Werk, das Handeln, die Tätigkeit.

Voraussetzung für sinnvolles Handeln ist, dass Informationen vom eigenen Körper und der Umwelt, die über die verschiedenen Sinnesorgane aufgenommen werden, entsprechend eingeordnet und angemessen verarbeitet werden. Aufgabe der Ergotherapie ist es, Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen. In der ergotherapeutischen Behandlung von Kindern und Jugendlichen liegt das Hauptaugenmerk auf der Handlungsfähigkeit in unterschiedlichen Lebensbereichen.

  • Entwicklungsstörungen der Wahrnehmungsverarbeitung in den einzelnen Wahrnehmungsbereichen (visuell, propriozeptiv,taktil-kinästhetisch,vestibulär)
  • Integration der Sinneseindrücke (Sensorische Integration) aus dem eigenen Körper und der Umwelt und deren Organisation, um Handeln zu können (Praxie)
  • Umschriebene Entwicklungsstörung der motorischen Funktionen (UEMF)
  • Sekundäre Verhaltensstörungen, zum Beispiel bei Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen
  • Tiefgreifende Entwicklungsstörungen (z.B. frühkindlicher Autismus, Autismus-Spektrum, Rett-Syndrom, Trisomie 21)
  • Konzentrationsstörung mit und ohne Hyperaktivität
  • Störungen der Selbstregulation
  • Entwicklungsbeeinträchtigungen im sensomotorischen, kognitiven oder sozioemotionalen Bereich
  • Probleme im Schriftspracherwerb und Grafomotorikstörung
  • Kommunikations- und  Interaktionsstörungen

 

Nach einer eingehenden fachspezifischen Diagnostik definieren wir als Ergotherapie-Team, gemeinsam mit Ihnen als Eltern (Bezugspersonen) und Ihrem Kind, einen individuellen Therapieplan samt entsprechender Therapieziele. Darüberhinaus geben wir Anregungen für die Umsetzung im Alltag.

Für die ergotherapeutische Diagnostik setzen wir verschiedene standardisierte und nicht-standardisierte Verfahren ein. Dazu gehören:

  • Movement Assessment Battery for Children-2 (MABC-2);
  • Bruininks-Oseretzky Test der motorischen Fähigkeiten-2. Ausgabe ( BOT 2),
  • Frostig Entwicklungstest der visuellen Wahrnehmung-2 ( FEW-2);
  • Frostig Entwicklungstest der visuellen Wahrnehmung für Jugendliche und Erwachsene (FEW-JE)
  • Kieler grafomotorischer Bogen (KgB);
  • Ravek; (Grafomotorik)
  • ET-Befundblätter; (Fein- und Grafomotorik, Handlungsplanung, Arbeitshaltung)
  • SI-Diagnostik (gezielte Beobachtungen, TSI, BISS-Screening)
  • Elternfragebögen
  • Selbsteinschätzungsbögen und Elternfragebögen Cosa („Weißt du eigentlich was mir wichtig ist?“)
  • Canadian Occupational Performance Measure (COPM a-kids)

 

  • Ansprechen der verschiedenen Sinne durch Materialien und Geräte, Bewegungserfahrungen, Tast- und Spürerfahrungen
  • Unterstützen bei Alltagshandlungen, zum Beispiel beim Anziehen, Essen und Trinken, bei Gruppen- und Freizeitaktivitäten und dem Erlernen von Kulturtechniken. Zum Beispiel dem Umgang mit Stift, Schere und Besteck
  • Handwerkliche und gestalterisch-kreative Tätigkeiten, zum Beispiel durch das Arbeiten mit Holz, Ton und Papier
  • Die ergotherapeutische  Beratung der Eltern und Bezugspersonen für einen entwicklungsfördernden Umgang und ein leichteres Zusammenleben im Alltag
  • Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten, durch den Aufbau eines Ideen-Pools
  • Anpassen der Umgebung durch Materialien, sowie Erproben und Einsetzen von Hilfsmitteln

Wir arbeiten in der Ergotherapie problembewusst und lösungsorientiert.

  • Sensorische Integration
  • Bobath
  • Kinaestetics Infant Handling
  • Basale Stimulation (A. Fröhlich)
  • Psychomotorik
  • Hirnleistungstraining in Anlehnung an das Marburger Konzentrationstraining
  • Affolter
  • Basale Kommunikation
  • Unterstützte Kommunikation (UK)
  • Snoezelen
  • Grafomotorik Therapie
  • Canadian Model of Performance (CMOP)
  • Model of Human Occupation (MOHO)

 

  • Beratung und Hilfsmittelversorgung zur unterstützten Kommunikation (UK) in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Logopädie
  • Hirnleistungstraining (HLT): Konzentrationstraining in der Gruppe in Anlehnung an das Marburger Konzentrationstraining in  interdisziplinärer Zusammenarbeit mit der Abteilung für Pädagogik und Psychologie
  • Gruppenangebot Grafomotorik und auditive Verarbeitung in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit der Abteilung für Logopädie
    (Therapeutische Unterstützung des Schriftspracherwerbs)

Sabrina Riegg

Ergotherapeutin
Leiterin der Ergotherapie-Abteilung

 

Team

In der Abteilung für Ergotherapie arbeiten staatlich geprüfte Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten mit langjähriger Erfahrung.

Hessing Förderzentrum für Kinder und Jugendliche
Ergotherapie-Abteilung

Mühlstraße 55, 86199 Augsburg

 

+49 (0) 821 909 250 1

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